Die Energiewende fordert umfassende und zukunftsfähige Modifikationen an den bestehenden Strukturen unserer Energieversorgung. Umspannwerke sind hierbei Schlüsselbausteine für eine zuverlässige Stromversorgung und eine nachhaltige Zukunft. Sie sind die Knotenpunkte im Stromnetz, die die unterschiedlichen Spannungsebenen miteinander verknüpfen.

In Deutschland erfolgen derzeit die Anpassung und der Ausbau der notwendigen Energieinfrastruktur, zu der eben auch die Umspannwerke zählen. Dies stellt zukünftig sicher, dass die aus Photovoltaik und Windkraft gewonnene Energie effizient und sicher in die Netze integriert wird.

Zukünftig gebaut.

Derzeit erstellen wir für die Siemens Energy Global GmbH & Co. KG Objekt- und Tragwerksplanungen sowie die Pläne für Schall- und Wärmeschutz für insgesamt neun Umspannwerke in Schleswig-Holstein. Sie sind Teil der Ausbaupläne der Landesregierung mit insgesamt 100 neuen kleineren Umspannwerken und 25 neuen Großumspannwerke. Die neun neuen Anlagen entstehen parallel und nach einem einheitlichen Baukonzept. Die Pläne sind ambitioniert. Der Baubeginn ist für Sommer 2025 geplant und bis Sommer 2030 sollen alle neun Umspannwerke betriebsbereit ans Netz angeschlossen sein.

Gedacht.

Umspannwerke zu planen ist komplex, sowohl beim Neubau und umso mehr beim Bauen im Bestand.
Zum einen existieren natürlich die üblichen Herausforderungen wie schwierige Voraussetzungen für Gründung, hoher Grundwasserstand, unzureichende Tragfähigkeit oder unterirdische Leitungen. Zum anderen gibt es eine Reihe an speziellen Randbedingungen wie z.B. die logistische Herausforderung die schweren Transformatoren rechtzeitig auf die Baustelle zu transportieren.

Umso schwerer wiegen Anforderungen an Umweltschutz, aus Einflugschneisen von Flughäfen, Verkehrsanbindung und unmittelbar angrenzende Gewässer. Und dann sind da unzählige Kabel, Leitungen und Trassen, was bei Erweiterungsvorhaben zu vielfältigen Problemen führen kann, bzw. zum Ergebnis, dass ein Neubau die wirtschaftlichere Lösung darstellt.

Geplant.

Das Planen ist also komplex. Die Bestandsanlagen sind bereits oft mit Kabeln und Leitungen voll ausgestattet und das führt zu zahlreichen Kollisionen. Unter Umständen benötigt die Planungslösung zahlreiche neue Durchbrüche in der bestehenden Tragwerksstruktur. Was wiederum hohe Anforderungen an das Planen des Brandschutzes stellt.

Deshalb spielen beim Erzeugen von Masterplänen und einzelnen Anlagen 3D und BIM eine zentrale Rolle, um Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Komponenten zu berücksichtigen. Ab Planungsbeginn liefern die Modelle zuverlässige Informationen über Bestandsgebäude, Bestandsgründungen sowie unterirdische Leitungen. Gleiches gilt für Informationen über Betriebs- und Bauabläufe. Denn alle Umbau-, Sanierungs- oder Neubaumaßnahmen erfolgen in der Regel im laufenden Betrieb. Eine frühzeitige und fortlaufende Prüfung von potenziellen Kollisionen spart Zeit, Budget und Ressourcen aller Beteiligten – sowohl beim Planen als auch beim Bauen und später im Betrieb.

Veröffentlicht am: 6. August 2025Kategorien: Hoch- und Industriebau, Projekte

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