Details
Fertigstellung
n. a.
Standort
Oberesslingen
Maßnahme
Sanierung
Bauwerk
Schleuse
Oberesslingen | Bauteilversuche Neckarschleuse
Forschungsprojekt Bauteilversuche Oberesslingen – Lösungen für den Modulbaukasten
Der WSV bezeichnet das Projekt als wegweisendes Innovationsprojekt für das gesamte Wasserstraßennetz. Rund 55 % der Schleusen der WSV – Wasserstraßen- und Schifffahrtverwaltung des Bundes – in Deutschland sind über 80 Jahre alt und haben somit ihre rechnerische Nutzungsdauer erreicht. Knapp 270 Schleusenanlagen verfügen über nur eine Schleusenkammer. In den Fällen, in denen kein Ersatzneubau zu realisieren ist, muss eine umfassende Sanierung des Bestandes erfolgen.
Es braucht also Lösungen, diese Anlagen zu sanieren, ohne die Schleuse dauerhaft für die Schifffahrt zu sperren. Ziel des Forschungsprojektes „Bauteilversuche Neckarschleuse Oberesslingen“ – BTV OES – ist es, einen geeigneten Maßnahmenkatalog zu entwickeln, der Lösungen auflistet, wie Bauteile in diesen Anlagen „ambulant“. instand gesetzt werden können. Das bedeutet, Sperrungen werden in der Regel auf 8 – 12 Stunden begrenzt und längere Sperrzeiten sind eher die Ausnahme.
Im Dezember 2021 startete das Vergabeverfahren für die BTV OES mit einem Teilnahmewettbewerb mit vorgeschaltetem Interessendialog. Von Beginn an wurde ein partnerschaftliches Verfahren angestrebt. Auf Grundlage der Vergabeunterlagen erarbeiteten alle Bietergemeinschaften Konzepte zu den einzelnen Bauteilversuchen für das zwei-stufige Verhandlungsverfahren. Im Herbst erfolgte der Zuschlag für die ARGE BTV OES aus LPI Ingenieurgesellschaft mbH, w + s bau-instandsetzung GmbH, Adolf Cornels GmbH, BeMo Tunneling GmbH, IRS Stahlwasserbau Consulting AG und GRBV.
Dank der modifizierten Vertragsgestaltung bündelt die ARGE BTV OES die Expertise und Erfahrung von Planenden und Bauindustrie. Mit unserer Expertise im Bereich Massivbau planen wir die aktuell vorgesehene dreizehn Reprofilierungsversuche. Diese werden im Anschluss von den ARGE-Partnern aus der Bauindustrie praktisch vor Ort erprobt.
Gedacht.
Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der lpi Ingenieurgesellschaft mbH und dem Nachunternehmer IRS Stahlwasserbau Consulting AG werden wir eine Reihe an Konzepte entwickeln, die sicherstellen, dass die Schleusenanlagen fachgerecht und nachhaltig saniert werden können. Unsere ARGE-Partnern BeMo Tunneling GmbH, w + s Bau-Instandsetzung GmbH und Adolf Cornels GmbH unterstützen uns bei der Planung. Im Anschluss werden diese die geplanten Konzepte baupraktisch an der Neckarschleuse erproben und bei erfolgreichem Abschluss finden die Lösungen Eingang in den neuen Maßnahmenkatalog. Später können dann einzelne Konzepte deutschlandweit eingesetzt werden.
An der Schleuse in Oberesslingen werden eine Reihe an Bauteilen untersucht, für die ein Maßnahmenkatalog entwickelt werden soll:
- Abtrag und Reprofilierung der Wände und Sohle
- Instandsetzung von Fugen und Planie
- Erneuerung von Ausrüstungsgegenständen wie Tore, Nischenpollern und Leitern
Hierzu wurde von der BAW ein sogenannter Modulbaukasten zusammengestellt, der als Wissens- und Erfahrungsarchiv bisherige Erkenntnisse aus IuB-Maßnahmen beinhaltet. Zehn Module bilden darin die einzelnen Arbeitsschritte ab, die für eine (Grund-)Instandsetzungsmaßnahme erforderlich sind. In erster Linie finden sich hier Berichte aus Machbarkeitsstudien und Vorplanungen sowie in geringerem Umfang Ausführungs- und Mock-Up-Reports.
Im Rahmen des Forschungsprojektes BTV OES werden insgesamt zehn technische Verfahren für die Arbeitsschritte Reprofilierung, partielle Trockenlegung, Rahmenlösungen und Abtrag erprobt, deren Erkenntnisse Aufnahme im Modulbaukasten finden werden, für die bisher zu wenig Wissen hinsichtlich baupraktischer Durchführbarkeit im Betrieb vorhanden ist.
Geplant.
Die IuB-Versuche des Vorhabens betrachten Lösungen für die Arbeitsschritte partielle Trockenlegung, Abbruch, Reprofilierung inkl. Instandsetzung der Blockfugen und Rahmenlösungen für Tore.
Hierzu wurden allgemeingültige Randbedingungen definiert, wie sie am überwiegenden Teil der zu sanierenden Schleusen zu finden sind. Der Einsatz von schwerem Gerät wird begrenzt und als Stand- und Arbeitsflächen in erster Linie Pontons eingesetzt werden.
Unsere Leistungen im Projekt
Projekt-Galerie