Im Bezirk Spandau entsteht mit der Wasserstadt Berlin-Oberhavel eines der größten neuen Stadtquartiere in Berlin. An beiden Ufern der Havel werden auf 206 Hektar bis 2027 über 9.000 neue Wohnungen, Schulen, Kitas, Gewerbe- und Grünflächen geplant und gebaut.

Die landeseigenen Wohnungsbauunternehmen Gewobag und WBM errichten hier gemeinsam das neue Quartier WATERKANT Berlin an der Uferpromenade der Oberhavel. So entstehen hier unter anderem derzeit mehr als 870 neue Wohnungen ca. 60 % davon als geförderter Wohnungsbau.

Reduzieren der CO2-Emissionen durch einen Wechsel der Tragwerkslösung

Die Schrobsdorff Bau AG hat die Tinglev Elementfabrik GmbH mit dem Bau zweier Wohngebäude beauftragt. Ziel war es die ursprüngliche Konstruktion aus Mauerwerkswänden und Filigrandecken weitestgehend aus Fertigteilen herstellen zu lassen. GRBV wurde damit beauftragt, die Statik für die Blähtonwände der Firma Tinglev anzupassen. Der Bauherr hatte sich für den Materialwechsel von Ziegel-Mauerwerk zu Blähton-Wänden entschieden, um die Klimabilanz des Neubaus zu verbessern.

Wir haben bereits im Rahmen diverser Machbarkeitsstudien und der Vorplanung unsere großen Erfahrungen mit Wänden aus Blähton in der frühen Projektphase einbringen können. Denn Blähton hat eine Reihe an Vorteilen sowohl für die Klimabilanz als auch für das Wohnklima von Wohngebäuden.

Positive Klimabilanz dank Bauelementen aus Blähton

Die positive Auswirkung auf die Klimabilanz ergibt sich unter anderem daraus, dass es sich um einen unbewehrten Leichtbeton mit niedriger Betongüte handelt. Die Bauelemente werden mit CEM III-Zement gefertigt, der einen großen Anteil an Hüttensand enthält. Dies reduziert die Klinkeranteile und reduziert die CO2-Emission beim Herstellen.

Dem Material werden leichte Gesteinskörnungen mit geringer Dichte wie Blähton, Blähglas oder Bimsstein beigemischt. Die Körner haben einen hohen Anteil an Luftporen. Auf diese Weise verfügt das Material über sehr gute Wärmedämm- und Schallschutzeigenschaften.

Die Wände aus Blähton sind deutlich leichter als Standardbetonwände. Dies erleichtert den Transport zur und die Montage auf der Baustelle.

Der hohe Tonanteil in den Bauelementen verfügt über sehr gute Feuchtigkeit regulierende Fähigkeiten. Dies führt zu einem angenehmen Raumklima in den Wohngebäuden und verringert das Risiko, dass sich Schimmel bildet.

Und nicht zuletzt ist das Material bis nahezu zu 100 % zu recyclen.

Alle Bauteile werden wetterunabhängig im Werk gefertigt und dann vor Ort montiert. Dies stellt einen zuverlässigen und planmäßigen Bauablauf sicher.

Modulares Bauen durch den Einsatz von seriell hergestellten Bauteilen ist eine Lösung, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Das Vorfertigen der Modulbauteile im Werk verkürzt die Bauzeit auf der Baustelle erheblich, reduziert die Kosten und die Emissionen auf der Baustelle. Es reduziert den Abfall und sichert Qualitätsstandards. Mithilfe neuer Materialien wie Leichtbeton kann es einen wichtigen Beitrag leisten, Bauen insgesamt nachhaltiger zu gestalten.

Veröffentlicht am: 16. Juli 2025Kategorien: Hoch- und Industriebau, Projekte

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