Die Halter Brücke auf der K 158 spannt sich nahe Papenburg über die Ems. Sie verknüpft die B 70 im Osten mit der A 31 im Westen – mitten im Tidenrevier und in Sichtweite der Meyer Werft. Drei Teilbauwerke (Vorlandbrücke rechts, Strombrücke, Vorlandbrücke links) überführen rund 13.000 Fahrzeuge täglich, darunter knapp 700 Lkw. Statische Nachrechnungen und Sanierungsmaßnahmen sichern die Verkehrstüchtigkeit der Bauwerke bis 2035; bis dahin soll der Ersatz stehen – ohne Einschränkungen für Straße und Wasserstraße.
Gedacht
Projektziel ist ein vollwertiger Ersatzneubau bis 2035, der die Leistungsfähigkeit der K 158 sichert und den Schiffsverkehr auf der Bundeswasserstraße Ems nicht einschränkt. Parallel sichern wir eine klare Verkehrsführung während der Bauzeit, damit Schichtwechsel bei der Meyer Werft und Pendelverkehr im Takt bleiben. Zusätzlich prüfen wir das Anliefern des benötigten Materials und Werkzeug über die Wasserstraße.
Wo lauern die kniffligen Punkte?
- Verkehr & Erreichbarkeit: Keine Vollsperrung, sondern kluge Bauphasen mit Hilfsbrücke in Parallellage; enge Rampen (Nord/Süd); Andienung der Baustelle ohne Stau zu erzeugen.
- Schifffahrt & Wasserbau: Tide und Strömung, mögliche Auskolkungen an Gründungen; die Erfordernis temporärer Leitwerke für Baugruben an der Wasserstraße prüfen.
- Hochwasser & Deichanschlüsse: Sichere Hochwasserzustände an den Widerlagern in den Deichen, definierte Reaktionswege bei Hochwasser, Risikobetrachtungen von Hochwasserereignissen.
- Umwelt & Naturschutz: FFH-/NSG-Bereich, reduzierte BE-Flächen, keine Vormontageflächen im Schutzgebiet; Unterbindung von Materialeinträgen ins Gewässer; Abflussquerschnitt der Ems erhalten/verbessern (hydraulische Gutachten für Bau- und Endzustand).
- Rückbau & Bautechnik: Spannbeton-Vorlandbrücken in umgekehrter Bauabfolge zurückbauen; Querverschub der neuen Überbauten in Endlage.
- Stakeholder & Akzeptanz: Frühe Einbindung von Rettungsdiensten, Polizei, ÖPNV; kontinuierliche Information von Anwohnenden und Gewerbe (u.a. Meyer Werft).
Geplant
Wir ersetzen alle drei Teilbauwerke samt Rückbau und sichern gleichzeitig den Verkehr.
Prämisse ist eine durchgehende Befahrbarkeit derK 158– eine Behelfsumfahrung in Parallellage ist angedacht. Für die Schifffahrt halten wir zukünftig das erforderliche Lichtraumprofil ≥ 5,25 m über HSW ein, gestalten die Brücke radargünstig und berücksichtigen Schiffsanpralllasten. Wir planen hochwasserbewusst, legen Havariepläne an und stimmen uns eng mit Deichverbänden ab. Verkehrsspitzen (Meyer Werft) binden wir ein; um das Straßennetz zu entlasten, prüfen wir Baulogistik über die Wasserstraße.
Die Vergabeleistung umfasst Objektplanung Ingenieurbauwerke, Tragwerksplanung und Objektplanung Verkehrsanlagen (Lph 1–6) – Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung und Vergabe. Das Ingenieurbüro Grote ist als Partner der INGE für die Verkehrsplanung involviert.
Die Instandsetzungen am bestehenden Brückenbauwerk wurden 2024 abgeschlossen und verschaffen Luft, um bis zur Deadline 2035 als Ziel den Ersatzneubau rechtzeitig fertigzustellen.


















