Kurzinterview mit Dipl.-Ing. Jörg Dittrich
Hallo Herr Dittrich. Seit nun schon über 30 Jahren arbeiten Sie hier bei GRBV – ca. 18 Jahre davon als Geschäftsführer. Wie würden Sie diese Zeit rückblickend beschreiben und inwieweit hat sich vielleicht auch die Arbeit hier bei uns im Vergleich von früher zu heute verändert?
Meine Anfangsjahre bei GRBV sahen tatsächlich noch etwas anders aus als heute. Ich wurde im Geschäftsfeld des Ingenieurbaus eingestellt und konnte bereits sehr früh maßgeblich beim Projekt der Schnellbahnstrecke Hannover-Berlin mitwirken. Hier habe ich u.a. die Ausschreibungen und Brückenprüfungen gemacht sowie Ausführungs- und Entwurfsplanungen für Brücken erstellt. Dank diesen Erfahrungen durfte ich ein großes Projekt bei Osnabrück betreuen – dem sog. „Friesenspieß“, ein Teil der Autobahn A31, welcher Ostfriesland mit dem Ruhrgebiet verbindet. Und so bin über viele Jahre hinweg jeden Tag zwischen Hannover und Osnabrück gependelt – da kamen schon ziemlich viele Stunden und Kilometer zusammen was heute in dem Umfang gar nicht mehr funktionieren würde (lacht). Ebenso habe ich hier viel über die Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern der Straßenbahnverwaltung gelernt und auch, wie man hier entsprechende Verhandlungen führt.
Mit meinem Wechsel in die Geschäftsführung, haben sich dann schon einige Dinge verändert. Plötzlich Verantwortung für Personal zu haben, nicht nur für Mitarbeitende, sondern auch deren Familien, GRBV voranzutreiben und daran mitzuwirken, dass das Büro wirtschaftlich auf gesunden Füßen steht – das war schon eine ganz andere Herausforderung. Das intensive Mitwirken in den Projekten, die Termine auf den Baustellen mit dem Austausch vor Ort, das wollte ich aber nie ablegen, da genau das mir schon immer viel Spaß gemacht hat. Ebenso will man immer am Ball bleiben, die Weiterentwicklungen in der Branche nicht verpassen, um eben auch so kompetent bei den zukünftigen Projekten mitwirken und entscheiden zu können. Heutzutage ist es aber schon so, dass man die Belastungen z.B. hinsichtlich Arbeitsstunden etwas besser steuert bzw. herunterfährt, aber im Großen und Ganzen ist das nach den intensiven Jahren schon in Ordnung, würde ich mal behaupten (lacht).
Sehen Sie im Geschäftsfeld des Ingenieurbaus aktuell besondere Herausforderungen und wenn ja, wie treten Sie diesen entgegen?
Ich finde, der Fachkräftemangel ist hier schon eine besondere Herausforderung, gerade in dem Bereich in dem ich tätig bin. Wir suchen Personal mit Erfahrung in der Bauausführung, das auch schon öfter mal auf einer Baustelle war, weiß wie es dort vor Ort abläuft. Menschen die nicht „nur“ rechnen, sondern den persönlichen Austausch mit Bauleiter und Baufirma auf der Baustelle pflegen – Baubegleitung, Prüfung und Nachtragsprüfungen durchführen. Die externe Suche ist sehr schwierig und so versuchen wir eben auch gezielt unsere eigenen Kolleginnen und Kollegen dahingehend weiter zu entwickeln, sie zu fördern und Erfahrungen machen zu lassen und so diese Kompetenz aus den eigenen Reihen heraus zu schaffen. Hier haben wir schon einige engagierte Mitarbeitende, die genau daran Spaß haben und diesen Weg mit uns gehen, was uns natürlich sehr freut.
Eine spannende Weiterentwicklung ist natürlich auch für uns die Digitalisierung und damit auch die Arbeitsweise mittels BIM. Hier arbeiten wir aktuell an mehreren Pilotprojekten mit, wie z.B. der Weserbrücke in Stolzenau und schaffen es hier, unsere Expertise stetig zu erweitern und am Ende dann natürlich auch entsprechende Referenzen für zukünftige Ausschreibungen vorliegen zu haben.
Was sind die aktuellen Aufgaben im Bereich des Büromanagements bei GRBV und welche Entwicklungen streben Sie für die Zukunft an?
Im Rahmen des Büromanagements geht es darum, dass wir bestmöglich versuchen, unseren Kolleginnen und Kollegen einen optimalen Arbeitsplatz an dem man sich wohlfühlen kann, zu realisieren. Ebenso spielt die Organisation von Betriebsabläufen, -ausflügen oder Betriebsfeiern hier eine Rolle. In diesem Bereich habe ich zum Glück aber hervorragende Mitarbeitende, die mich hier bestmöglich unterstützen und mir somit am Ende meist nur noch die Entscheider-Rolle zu Teil wird (lacht). Hier geht es dann natürlich um Vertrauen und darum, Verantwortung auch abgeben bzw. übertragen zu können aber genau das kann ich hier bei GRBV mit einem 100 % gutem Gewissen tun.